Eine Gruppe von in Deutschland lebenden iranischen Künstlern stellte wertvolle Kunst in Form von Fotografien, Aquarell- und Ölmalerei auf Leinwand in einer Ausstellung einem interessierten Publikum vor.
Bei der Ausstellung, deren Eröffnungsveranstaltung am Freitag, dem 28. Februar 2014, durch das Hafis-Institut in den Räumen des FORUMs FACTORY in Berlin stattfand und fünf Tage lang für das an moderner iranischer Kunst interessierte Publikum geöffnet ist, waren der iranische Kulturrat in Deutschland, Professoren für Bildende Kunst an Berliner Hochschulen sowie deutsche Künstler, aber auch eine große Zahl von Liebhabern der Kunst Irans und des Islams anwesend.
Dr. Thomas Ogger, stellvertretender Vorsitzender des Hafis-Instituts sowie Islamwissenschaftler und Iranist, äußerte sich in seiner Eröffnungsrede über die zeitgenössische Kunst der in Deutschland lebenden Iraner wie folgt:
»Wenn wir von den historisch bedeutendsten Weltkulturen sprechen, so nimmt die Kultur Persiens einen prominenten Platz ein, denn in ihr bündeln sich seit der Gründung des ersten Persischen Großreiches der Achämeniden im sechsten Jahrhundert vor Christus über die nachfolgenden Jahrhunderte hinweg die antiken Hochkulturen Mesopotamiens, Ägyptens, Indiens wie auch Griechenlands. Somit blickt die heutige persische Kultur auf ein gewaltiges, insgesamt etwa siebentausend Jahre altes Erbe zurück, das sie der Welt vermacht hat.
Die Künste in ihren verschiedenen Ausformungen, wie Bildende Kunst, Architektur, Gartenbaukunst sowie Malerei, Kalligrafie, Dichtung und Musik, erinnern daran, dass sie, wie auch die Kunstschaffenden selbst, zu allen Zeiten und Epochen in höchstem Ansehen standen und auf diese Weise integrativer Bestandteil der persischen Gesellschaft waren. So konnte es nicht ausbleiben, dass sie sich auch im tiefsten Innern der Menschen verankert haben. Überdies erreichten sie im Laufe der Zeiten einen Großteil der Menschen auch weit außerhalb des iranischen Kulturraumes, wo ihre Leitbilder dankbar aufgenommen wurden.
Im Gegenzug war auch die Kunst Persiens zu allen Zeiten Neuerungen und Anregungen aus anderen Weltgegenden gegenüber aufgeschlossen und verlieh diesen ihre dennoch typische eigene Prägung. «
Dann fügte Dr. Ogger noch hinzu: »Diese Ausstellung mit moderner persischer Kunst, die Sie am heutigen Abend genießen, soll Ihre Neugier für die Werke zeitgenössischer iranischer, in Deutschland lebender Kunstschaffender wecken. Die hier anwesenden Künstler haben die Malerei, die Grafik und Kalligrafie sowie die Fotografie zu ihren Themen gemacht und stellen nun die neuesten Ergebnisse ihrer Arbeiten vor.
Sicherlich unterscheidet sich diese Ausstellung von vergleichbaren anderen Ausstellungen, da hier ausschließlich Kunstschaffende beteiligt sind, die mit ihrem östlichen, iranisch geprägten Blick ihre Arbeiten vor einem Publikum innerhalb des deutschen Umfeldes präsentieren – also gemäß dem gewählten Thema „Ein-Blicke“.«
Zum Schluss merkte er noch an: »Das Hafis-Institut ist eine eingetragene Vereinigung von Freunden Irans, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die mannigfaltige Kunst und Kultur Persiens dem deutschen Publikum nahezubringen und bei den in Deutschland lebenden Iranern das Herz für die Kultur ihres Herkunftslandes offen zu halten und damit auch ihre eigene Identität hier im Lande zu festigen.«
Anschließend betonte Herr Prof. em. Dr. Claus-Peter Haase, der vormalige Direktor des Museums für Islamische Kunst im Pergamonmuseum zu Berlin und Professor an der Freien Universität Berlin, in seiner Eröffnungsrede: »Die Künstler zählen zu den empfindsamsten und freiesten Wesen auf dieser Erde, die man nicht in eine bestimmte Kategorie einzwängen kann.«
Der Kunsthistoriker erinnerte daran, dass die persische und mittelöstliche Kunst seit neuerer Zeit eine bestimmte und auch geheimnisvolle Anziehungskraft besitzt, die allerdings schon immer von im Westen lebenden Künstlern und Kunstliebhabern wahrgenommen wurde. Ferner führte er aus, dass diese Anziehungskraft immer ein hohes Niveau hatte und diese Kunst im Westen, vor allem in Deutschland, viele Liebhaber finden konnte. Und er meinte ebenso, dass man durch derartige Ausstellungen, wie dieser hier, die wertvolle und schöne Kunst Persiens publik machen könne, was der Sache wirksam diene.
Die Ausstellungseröffnung wurde ebenfalls von einem Pianisten begleitet, der sich auch für die persische Musik interessiert. Es war für ihn das erste Mal, dass er in diesem Rahmen Stücke auswendig spielte und improvisierte. Vor allem überraschte und erfreute er auch viele Gäste mit Stücken von dem berühmten Pianisten iranischer klassischer Musik, Javad Maroufi.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass zahlreiche Werke von in Deutschland lebenden iranischen Künstlern ausgestellt wurden. Über die Erläuterungen seitens der iranischen Künstler kamen die deutschen Gäste sowie die in Berlin lebenden anwesenden Iraner gut miteinander ins Gespräch.
Die teilnehmenden Künstler dieser Ausstellung waren: Frau Zahra Khorami sowie die Herren Kazem Heydari, Khosro Khavar, Masoud Sadedin, Hamid Sadighi Neiriz, Mehrdad Zandi und Ali Reza Javadi.
Der für die im Ausland lebenden iranischen Staatsbürger verantwortliche Generaldirektor Dr. Enadi war ebenfalls Gast. Er äußerte sich mit folgenden Worten: »Eine Ausstellung dieser Art gab es bislang noch nie. Soweit ich mich erinnern kann, gab es noch nie so viele ausschließlich iranische Künstler, die zusammen ihre Arbeiten in einer Ausstellung präsentiert haben. « Desgleichen würdigte er die Bemühungen des Hafis-Instituts, eine solche Ausstellung zu ermöglichen, und äußerte die Hoffnung, dass dies als Vorbild für andere europäische Länder dienen möge und Widerhall finde.
Zum Schluss kündigte Dr. Enadi an, dass das Amt für iranische Angelegenheiten diese Ausstellung nach Teheran holen will.