Günther Uecker schlägt Brücken zwischen zwei Welten
Günther Uecker verwandelt seine Erlebnisse im Iran in ein einzigartiges Kunstwerk. 42 Arbeiten widmet der Künstler seiner tiefen Verbundenheit zu diesem Land, das ihm fremd und doch vertraut, vor allem aber Inspiration ist. Dem Dichter Hafez von Schiraz setzt er ein künstlerisches Denkmal.
Dem Iran, der Wiege der Menschheit, fühlt sich der Künstler schon seit Jahren tief verbunden. Auf seinen Reisen durch das Land begegnet er nicht nur atemberaubender Natur, sondern vor allem der Offenheit der Menschen.
Sie sind es, die ihn nachhaltig inspirieren. Insbesondere, weil sie das Erbe der persischen Dichtkunst ganz selbstverständlich in die Zukunft tragen.
Gemeint sind die bildkräftigen Verse von Hafez (um 1315–1390), die, weit mehr als 600 Jahre alt, nichts an Aktualität eingebüßt haben. Denn sie handeln von Liebe und Sehnsucht, von Frieden und Trennung, vom Genuss des irdischen Lebens, aber auch von Religiosität – alles Dinge, die auch den heutigen Menschen bewegen und deshalb leicht über die Lippen gehen.
Zwei Jahre lang arbeitet Uecker an seiner Interpretation dieser zutiefst menschlichen Gedichte. Das Ergebnis zeigt sich in 42 druckgrafischen Arbeiten – darunter 31 Siebdrucke, sechs Sanddrucke und fünf Prägedrucke, die den Geist des Erlebten, Gelesenen und Gehörten in einer überwältigenden Bildsprache vermitteln.
Vom 2016 bis 2020 reiste die Ausstellung „Huldigung an Hafez“ durch alle Teile Irans. Sie hat schon in sieben Städten Station gemacht: in Schiraz, Teheran, Isfahan, Kerman, Maschhad, Rascht, Buschehr und auf der Insel Kisch.
An jedem dieser Orte haben sich bekannte, einheimische Künstler*innen von Ueckers einzigartigem Kunstwerk inspirieren lassen und je ein Exponat zu der Ausstellung beigetragen, das sich mit dem Divan von Hafez beschäftigt. Durch diese außergewöhnliche Zusammenarbeit ist die Ausstellung während ihrer Reise durch Iran stetig gewachsen und hat sich zu einem Projekt der Völkerverständigung entwickelt.