Am 02.02.20024 wurde in Anwesenheit von Prof. Dr. Stefan Piasecki, Gerd Fucke, dem Geschäftsführer des Technikmuseums „Hugo Junkers“ in Dessau-Roßlau, dem Museumsvorstand Herrn Bissot, dem Kulturstaatssekretär Sachsen-Anhalts Herrn Dr. Putz, der Kulturamtsleiterin der Stadt Dessau Frau Willing-Stritzke und Frau Andrea Röschke, der Vorstandsvorsitzenden des Hafis-Instituts, die Sonderausstellung „Karawanen in der Luft“ über den Junkers-Luftverkehr in Persien eröffnet. Es handelt sich dabei um die erste iranische zivile Fluggesellschaft.
Kurator der Sonderausstellung „Karawanen in der Luft“ über den Junkers-Luftverkehr in Persien war Prof. Dr. Stefan Piasecki. Sie basiert auf seinen Recherchen zum historischen Fliegerroman „Himmelsleiter“.
v.l.n.r.: Hr. Fucke und Hr. Bissot (Junkers-Museum), Staatssekretär Dr. Putz, Prof. Dr. Piasecki, Frau Junkers
Der Testbetrieb begann 1924 und von 1927-1932 wurde die Fluggesellschaft von der deutschen Firma Junkers in Dessau-Roßlau betrieben. In den 1920er Jahren hatte Junkers einen Anteil am Weltluftverkehr von 40%, vergleichbar mit Boeing heute.
In den fünf Jahren des Betriebs wurden regelmäßig Strecken von Teheran nach Baku, Bagdad, Buschehr und Maschhad bedient. Dabei flogen 8 Flugzeuge vom Typ F 13 und W 33 insgesamt 2,5 Millionen Kilometer und beförderten 20.000 Passagiere sowie 800.000 kg Fracht.
Die Perser gewannen schnell Vertrauen in das Verkehrsmittel Flugzeug. Während der Anteil persischer Passagiere im Jahr 1927 nur 10% betrug, waren es 1932 bereits 75%. Übrigens waren es Frauen, die sich zuerst den Flug zutrauten. Erst nach ihnen wagten auch die zunächst zögerlichen Militärs und Geistlichen, sich dem Himmel mit Maschinenkraft zu nähern.
In dieser Zeit wurde das bis heute hohe Ansehen deutscher Firmen, Waren und Dienstleistungen im Iran begründet.
Bei der Eröffnung der Sonderausstellung über den Junkers-Luftverkehr in Persien in Dessau-Roßlau hielt Prof. Dr. Stefan Piasecki einen Vortrag über die Anfänge der persischen Luftfahrt.
Dabei erläuterte er anschaulich die Anfänge der persischen Luftfahrt sowie die geopolitischen und ökonomischen Hintergründe des Unternehmens Junkers.
Er betonte in seinen Ausführungen, dass die Siegermächte des Ersten Weltkrieges anfangs misstrauisch gegenüber den Auslandsaktivitäten deutscher Firmen waren. Die erfolgreiche Diplomatie des damaligen Gesandten Graf von Schulenburg führte zur Entstehung von kulturellen und politischen Verbindungen zwischen Deutschland und Iran, die bis heute positiv wirken. Seine Verdienste sind bis heute unvergessen.
Graf von Schulenburg vertrat nicht nur deutsche Interessen, sondern vermittelte auch häufig zwischen Briten, Sowjets und Persern in Streitsachen und erwarb sich bald breites Vertrauen.
Das Buch „Himmelsleiter“ wurde u. a. am 3. Dezember 2022 von Herrn Prof. Dr. Stefan Piasecki im Hertha-Müller-Haus in Berlin vorgestellt. Die Veranstaltung wurde vom Hafis-Institut organisiert.
Hier ist der Link zu Himmelsleiter.
https://stefanboucher.de/book/himmelsleiter/